San José City
- L.
- 4. März 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Okt. 2018
Die Sprachschule hat begonnen, und somit auch das gesamte Travelling Classroom Programm. Station Nummer 1 hiess dabei: San José City. Nach den ersten 4 Stunden Spanisch Unterricht, in denen ich richtig gespürt habe, wieviel ich aufzuholen habe, ging es um 12 Uhr los in Richtung Busstation. Wir nahmen den öffentlichen Bus, anders wie zuvor. Denn dieser City Trip sollte nicht unser Erster sein. 4 Tage zuvor haben wir uns ein Uber nach San José bestellt. Unterschiedlicher hätten diese zwei Erkundungstouren nicht verlaufen können.
Der erste Eindruck, den wir von der Hauptstadt Costa Ricas bekamen, war erschreckend. Auf unserem Spaziergang zum Estado Nacional de Costa Rica – eines der modernsten und grössten Stadien Zentralamerikas – haben wir die dunkle Seite der Grossstadt miterlebt. Müll, abgeranzte Hütten, an gefühlt jeder Ecke lag oft mehr als nur eine Person zusammengekrümmt auf der Strasse und hier und da stieg uns der Geruch von Urin in die Nase. Je weiter wir uns dem Stadium näherten, desto toter wurde die Stadt. Plötzlich gab es gar kein Leben mehr auf der Strasse. Weder Menschen, noch Geschäfte. Alles war wie leergefegt. Unheimlich.
Ein riesiger Park, der sich neben dem Stadium erstreckt, hat uns schliesslich eine Verschnaufpause von diesen Unannehmlichkeiten verschafft. Angekommen am Stadium erwartete uns erfreulicherweise ein Festival de Café. Nur 2000 Colones (entsprechen 4 Dollar) hat uns der Eintritt gekostet. Drinnen begrüsste uns der herrliche Duft von Kaffeesorten aller Art. Anschliessend konnten wir überall kostenlos probieren und über den Prozess der Herstellung lernen. Das Aussengelände war mit einer Bühne ausgestattet, auf der costa-ricanische Bands für noch mehr gute Laune sorgten. Ein runder Abschluss des ersten City Trips.
Überraschenderweise durften wir bei unserem zweiten Ausflug nach San José eine schöne, beeindruckende Seite kennenlernen. Grosse, schöne Gebäude, Theater und Pflanzen. Saubere Strassen, viele glückliche Gesichter und interessante historische und politische Fakten über Stadt und Land. 45 Minuten Busfahrt für 290 Colones (entsprechen nicht einmal 1 Dollar) und ein leckeres, typisch costa-ricanisches Mittagessen später ging die Tour los. Ein Stück Berliner Mauer, das geheim auf dem Gelände des Casa Amarilla, oder auch Yellow House genannt, steht, gefolgt vom Plaza de la Cultura, auf dem das eindrucksvolle Nationaltheater prangt, gelangen wir zum Mercado Central, der seit 1880 existiert.


Dieser Markt hat alles, was das Herz begehrt. Von Blumen, Kaffee, Kleidung, Fisch und Fleisch, bis hin zu einer Kräuterapotheke und anderen lokalen Spezialitäten. Das Highlight war die Eisdiele, die so alt ist, wie der Markt selbst. Seit 1880 bietet sie genau eine Sorte Eis an – das genügt aber auch. Eine Mischung aus Vanille, Zimt und geheimen Zutaten machen das Eis zum absoluten Hit.
Anschliessend ging es quer durch die Stadt zu einem anderen, kleineren Markt. Eine enge, überdachte Gasse, die neben nutzlosem Touri-Mist aber auch ein paar Stände hatte, die brauchbar waren. M, P und ich haben uns direkt mal selbstgemachte Hängematten vom lustigen und herzlichen Standbesitzer geholt.
Bevor wir zum letzten Stop, dem Nationalpark, gelangten, konnten wir eine Strasse mit Graffiti Kunstwerken bewundern. Street Art Gallery in klein sozusagen.

Endstation Nationalpark. Hier haben wir den Nationalhelden Costa Ricas kennengelernt - Juan Santamaría. Ein einheimischer junger Trommler, der sich 1856 in einer Schlacht gegen Johnnie Walker und seine Armee geopfert hat und somit die Unabhängigkeit Costa Ricas garantierte. Ich werde nun nicht den ganzen historischen Hintergrund erzählen, das würde den Rahmen sprengen. Aber falls Euch Details interessieren, dann zögert nicht und recherchiert – ich garantiere, dass keine Langweile aufkommen wird.
San José, eine Stadt mit zwei Gesichtern. Ein Besuch ist es definitiv wert, aber mehr als 2 Tage würde ich hier nicht verbringen wollen. Das kleine, herzige Coronado in den Bergen, frei von Touris, gefällt dann doch besser.
¡Hasta luego!
L.
Comments