Howdy!
- L.
- 24. Feb. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Okt. 2018
Der erste Tag in Costa Rica begann um 6:00 Uhr am Morgen. Eigentlich ausgeschlafen, zwangen wir uns kurze Zeit später zu mehr Schlaf - der Kampf gegen das Jetlag hat begonnen. Mit übermässig viel Erholung setzten wir uns schliesslich in die Küche, um unser sauteures Müsli zu verspeisen. Sauteuer nicht, weil Müsli hier einfach teurer ist als anderswo, aber weil uns der kleine Dorfladen um die Ecke ordentlich abgezogen hat am Abend zuvor. Naiv und ohne Ahnung über Wechselkurs und Co. hatten wir uns Frühstück gekauft - 8 Eier, eine Packung Müsli, Orangensaft, Milch, getrocknete Bananen und für P. eine Packung Zigaretten. 7500 Colones sollte das ganze Kosten. Da wir nicht ganz uninformiert hierher kamen, wussten wir, dass auch Doller akzeptiert werden - nur leider stehen die Preise überall in der einheimischen Währung. Wir überliessen die Umrechnung dem Ladenbesitzer, der wie ein Mafiaboss auf seinem kleinen Hocker vor der Ladentür wachte, und jedem die Tür öffnete, der hinein oder hinaus wollte. Er kam auf satte 55 Doller. Wir konnten es nicht glauben, und mit meinen eingerosteten Spanischkenntnissen liess ich ihn auch wissen, dass das zu viel sei. Ladenbesitzer und Kassierer beharrten aber auf ihrer Umrechnung, stets auf eine ahnungslose, charmante Art und Weise. Schliesslich zahlten wir mit einer 50 Dollar Note unser Luxus-Essen und verliessen den Laden.
In unserem mit WLan ausgestattetem Haus recherchierten wir schliesslich den Umrechnungskurs, denn sogar wir, gewohnt an schweizer Preise, waren überrumpelt von diesem Preis. Wir kamen zum Ergebnis: 1000 Colones ergeben 2 Doller, somit ergeben 7500 Colones 15 Doller. Ja, wir wurden schlimm verarscht. Aber aus Fehlern lernt man, und so war das einzige, was wir tun konnten, jeden Krümel des Müslis mit Genuss zu essen.
Nachdem wir uns also gestärkt hatten, erfuhren wir von der aktuellen actividad diario - ein Ausritt in den Bergen. Da P. allergisch auf Pferde ist, meldeten sich nur M. und ich an. 25 Doller - günstiger als unser Frühstück - sollte der Spass kosten. Bevor es losging, geniessen wir noch die Sonne und gingen zur Bank unsere Doller wechseln, um beim anstehenden Einkauf nicht wieder so peinlich übers Ohr gehauen zu werden. Natürlich wählten wir einen anderen Supermarkt aus.
Um 13 Uhr ging es also los. Der Shuttle unserer Academia fuhr uns zum Pferdehof, zu dem eine holprige Strasse führte, die wir nur in Schrittgeschwindigkeit befahren konnten. Dort angekommen wartete für jeden ein Pferd - insgesamt 6 herzige Tiere. Ich war die erste, die ihres besteigen konnte. Antanea war ihr Name. Ein Schimmel, der mich an unser damaliges Pferd erinnerte. Als alle startklar waren, ritten wir zusammen mit dem Hofhund, der übrigens grauenhaft übergewichtig war, in den Dschungel. Ob man es Dschungel nennen kann? Das haben wir uns auch gefragt, denn wir waren schliesslich auf ca. 1500 Metern Höhe. Hier gibt es keine tropischen Tiere oder ähnliches. Es war jedenfalls atemberaubend schön. Uns empfing ein kleiner Wasserfall und eine saftig grüne Vegetation. Auch als wir aus dem "Dschungel" auftauchten, empfingen uns grüne Wiesen, Pflanzen, Fahne und ganz viele Hunde, Kühe & Co. Der weitere Weg verlief über Felder und an anderen Höfen vorbei, stets mit dem Ausblick auf die Stadt vor uns und Ausblick auf die Berge hinter uns.


Was uns neben der atemberaubenden Natur noch auffiel, war der Unterschied von arm und reich, der unmittelbar nebeneinander wohnte. Wir ritten an prunkvollen Villen vorbei, neben denen slum ähnliche, chaotisch zusammengebastelte Blechhütten standen, die umgeben von jeglichen Schrottteilen waren.
Nach 2 Stunden konstantem Bewundern und Staunen, kamen wir zurück zum Ausgangspunkt. Bevor wir wieder von dannen zogen, kuschelten und loben wir unsere vierbeinigen Freunde - egal ob Pferd, Hund oder Katz.


Die tollen Bilder stammen übrigens von M, die seit Neuem ein Iphone X hat. Da ich nicht immer meine Kamera dabei haben kann, ist sie die beneidenswerte Co-Fotografin dieses Blogs.
Im nächsten Beitrag erfahrt Ihr von unserem Abenteuer auf 2200 Metern Höhe.
¡Hasta luego!
L.
Comments