Finca Orgánica
- L.
- 11. März 2018
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Okt. 2018
An Tag 4 hiess es: Kochkurs. Und für die passenden Zutaten der costa-ricanischen Spezialität Picadillo sind wir zu einer Finca Orgánica gefahren, die sich nicht unweit von unserer Schule in Coronado befindet. Diese kleine Farm legt besonders viel Wert auf den natürlichen Lauf der Natur – das heisst keine Pestizide, sondern ein selbst gemachter fermentierter Dünger bestehend aus Pferdemist, Erde, Stroh, und vielen kleinen Mikroorganismen, die dem Ganzen den letzten Schliff geben.
Auf den ersten Blick erschien die Farm als kleiner, herziger Vorgarten, umgeben von viel Gras. Hier und da wuchs ein kleines Bäumchen oder Pflänzchen, was aber nicht einmal für den Eigenverbrauch der Bauern ausreichend gewesen wäre. Als uns der nette Herr schliesslich tiefer in das organische Paradies mitnahm, wurde uns das Ausmass bewusst. Wunderschön angeordnete Beete, die jeglichen Früchte- und Gemüsesorten Platz boten. Alle paar Meter ein neuer Duft, eine andere Farbe, verschiedenste Formen und Geschmäcker. Herrlich!

Dabei lernte ich einiges Neues, das eigentlich zum Allgemeinwissen gehört, oder zumindest gehört hat. Macht aber nichts, ich habe diese Gelegenheit genutzt, um meine Wissenslücken aufzufüllen. Meine Strategie dafür: studieren geht über probieren. Dabei kam ich mir vor wie eine Kuh, die interessiert jedes Grünzeug in den Mund stopft und dann entscheidet, ob sie weiter frisst. Besonders gut gefiel mir der Fenchel.

Hmmm lecker lecker.
Nach dieser ausführlichen Führung durch das Bio-Reich, natürlich auf Spanisch und mit vielen neuen Vokabeln, bildeten wir zweier Gruppen um unsere Einkaufsliste zu pflücken. Grüne Bohnen für P und mich. Dabei fanden wir unterschiedlichste Krabbeltierchen zwischen dem Gewächs – eine Monsterheuschrecke, eine dicke haarige Raupe, viele Ameisen und Schmetterlinge und andere kleine Sechsbeiner. Solche Erlebnisse wirken bei mir fast schon therapeutisch. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich nicht entspannt Bohnen ernten können, während direkt neben mir eine handflächengrosse Heuschrecke chillt. Jetzt? Bin ich kurz davor, sie anzufassen.
Es ist toll zu sehen, was solch eine Reise in einem bewirken kann. Man verabschiedet sich von vorherigen Gewohnheiten, entwickelt einen endlosen Entdeckungshunger und wird immer mutiger und offener. Und das in gerade einmal 2 Wochen. Ich bin gespannt, wie meine innerliche Reise weitergehen wird!


Nachdem wir Karotten, Peterli, Rucola, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Tomaten, Salat und Co. gesammelt haben, ging es zurück zur Academia zum Kochen.
Wir formten die kleinen Mais Tortillas, schnippelten das Gemüse klein und brieten es in der Pfanne an. Fertig waren die Picadillos, die eigentlich mit Fleisch gegessen werden. Für mich und die anderen zwei Vegis gab es die Köstlichkeit natürlich auch ohne Rindfleisch. Super lecker dank des frischen Bio-Gemüses!


Probierts mal aus – Rezept findet man easypeasy im Internet.
¡Hasta luego!
L.
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