16 Stunden später
- L.
- 22. Feb. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Okt. 2018
Die letzte Nacht Zuhause war geprägt von Schlaflosigkeit und willkürlichen Aktionen, wie mitternächtliche Putzaktionen im Badezimmer, Steuererklärungen verlängern und ähnliches. Nach 3 Stunden Schlaf erwachte jeder von uns Dreien um 4:30 Uhr, denn unser Flug nach Madrid verliess Zürich schon um 7:30 Uhr. Ich wurde von meinen Eltern gebracht und traf schliesslich M und P, der in Begleitung unserer Freunde kam, am Check-in. Ein paar Tränen hat der ein oder andere verdrückt, bevor wir uns auf zum Security Check machten. Alles gut, niemand hat geschmuggelt oder Bomben gebaut.
Der Flug nach Madrid war neben kleinen Turbulenzen recht unspektakulär. Ich bin nach kurzer Zeit eingeschlafen, P hat in der Zeit seinen Blähungen freie Bahn gegeben und M hat weitab von uns ihre Augen ausgeruht. In Madrid angekommen hatten wir schliesslich 1 ½ Stunden Aufenthaltszeit. In unserer Imagination haben wir uns schon leckere Sandwiches, einen wohltuenden Milchkaffe und einen kleinen Bummel durch den Flughafen vorgestellt. Doch ein Blick auf die Abflugtafel verriet uns, dass wir ans andere Ende des Flughafens müssen – geschätzte Zeit waren dabei 23 Minuten. Es hat länger gedauert. Schuld dafür waren ein voller Zug und eine noch vollere Passkontrolle. Gerade rechtzeitig sind wir eine der Letzten gewesen, die ins Flugzeug einstiegen. Aus Milchkaffee und Co. sind schlussendlich Brötchen und ein frisch gepresster Orangensaft geworden – beschweren können wir uns also eigentlich nicht.
Auf dem Flug Madrid – San José sassen wir nun alle drei zusammen. Nach einer kleinen Begutachtung des Entertainment Programmes, haben wir uns für den Film It entschieden, natürlich simultan gestartet. Ein wirklich schlechter Film, aber er hat seinen Zweck erfüllt - er hat uns unterhalten.
Für mich war beinahe die gesamte Flugzeit nicht an Schlaf zu denken, obwohl mich die Müdigkeit wirklich gequält hat. Nach einer halben Schlaftablette, gespendet von M, hat es dann wenigstens für 2 Stunden funktioniert.
Nach fast 11 Stunden Flugzeit waren wir unserem Ziel schliesslich ganz nahe. Eine erneute Passkontrolle und eine lustige Unterhaltung auf Spanisch mit der Grenzwache später, erwartete uns Ricardo mit einer Tafel, die unsere Namen zierte, am Ausgang. Er war unsere letzte Station vorm Ziel, und hat uns durch den masslosen Stau zu unserer Enddestination gebracht – Coronado. Eine kleine Stadt auf 1000 Metern Höhe. Hier ist es nicht ganz so heiss wie in San José. Ehrlich gesagt war es unheimlich kalt bei unserer Ankunft. Erschöpft bezogen wir schliesslich unser Haus. Ja, richtig gelesen – unser Haus.

Wir wohnen in La casa piña, was Ananas Haus bedeutet. Scheint wohl an der gelben Farbe der Fassade zu liegen. Hier wohnen wir zurzeit alleine, bis am Sonntag unsere Mitbewohner kommen. Bis dahin vergnügen wir uns mit den Nachbarn aus casa papaya und casa limón, die ein Weilchen nach unserer Ankunft vor der Haustür standen und uns kennenlernen wollten. Eine lustige, nette bunte Truppe - Amerika, Canada, Schweden, Deutschland, England, Griechenland und die Schweiz sind vertreten.
Bevor wir diese bunte Truppe jedoch kennenlernen konnten, haben wir uns auf die Suche nach Essen gemacht. Wir wurden in einem kleinen Restaurant in der Nähe der Academia fündig. Hier gab es typisches costa-ricanisches Essen – Pupusas con queso y frijoles, eine Art Fladenbrot, das gefüllt war mit einem Brei aus Käse und Bohnen. Gewöhnungsbedürftige Konsistenz, die mich auch geschmacklich leider nicht ganz überzeugt hat. Dazu gab es stinknormale, aber super leckere Pommes. M und P haben sich eine fleischhaltige Spezialität gegönnt, die ihnen vorzüglich geschmeckt hat.

Gestärkt vom Essen waren wir also bereit, für eine kleine Kennenlernrunde. Klein, weil wir unsere Augen nicht mehr lange offenhalten konnten. Total erschöpft fielen wir um 22 Uhr Ortszeit in unsere Betten. Körper und Seele waren dabei schon längst bei 5 Uhr morgens in der Frühe – der Zeitunterschied beträgt 7 Stunden.
Was wir an unserem ersten Tag hier erleben durften, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Bis dahin – haltet die Ohren steif!
¡Hasta luego!
L.
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